Nach dem lange erwarteten Inkrafttreten des Haushaltsgesetzes 2022 am 22. Juni werden ausgebremste Forschungsaktivitäten wieder aufgenommen: Rückwirkend zum 1. Juli 2022 wurden nun für gleich drei Innovationsideen die beantragten Fördermittel aus dem Budget des Förderprogramms "Industrielle Gemeinschaftsforschung" (IGF) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) bewilligt. Insgesamt fließen für die neuen Vorhaben fast 1,5 Mio. Euro über die F.O.M. an sechs Forschungseinrichtungen.
Die Wissenschaftler des Instituts für Angewandte Optik und Biophysik der Universität Jena und der Sektion Translationale Neuroimmunologie des Universitätsklinikums Jena wollen im Projekt "Nanoskopie mit wiederholbaren Speckle-Mustern zur 3D-Rekonstruktion" (NanoSpeck3D) die existierende Mikroskopietechnik zur 3D-Darstellung lebender Zellen oder größerer Organismen optimieren. Dazu soll ein Beleuchtungsmodul mit zugehöriger Auswerte- und Rekonstruktionssoftware für eine schnelle und 3D-höchstauflösende Fluoreszenzmikroskopie für in-vivo-Proben entwickelt werden.
Einer weiteren Herausforderung zur fehlerhaften Bewertung für eine korrekte Unterscheidung von Fehlern und Verschmutzungen insbesondere bei Hochleistungsoptiken stellen sich die Wissenschaftler der Technischen Hochschule Deggendorf am Institut für Präzisionsbearbeitung und Hochfrequenz im Projekt "Robotische Inspektion von Unvollkommenheiten in optischen Oberflächen" (Rio sio). Hierbei soll ein vollständig automatisiertes robotisches System geschaffen werden, das die Oberflächenvollkommenheit reproduzierbar und nutzerunabhängig bewerten soll.
Ziel des Projektes "Hochtransparente und mechanisch höchst beanspruchbare Keramiken - Qualitätssprung durch neues Herstellungsverfahren" (TransCeram) ist die Entwicklung eines innovativen Herstellungsverfahrens zur vereinfachten, maßgeschneiderten Produktion hochtransparenter und mechanisch höchst beanspruchbarer nanokristalliner Keramiken. Das zielführende Verfahren, entwickelt von den Wissenschaftlern des Instituts für Geowissenschaften der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, des Fraunhofer-Instituts für Keramische Technologien und Systeme, Dresden, und des Fraunhofer-Instituts für Silicatforschung, Würzburg, soll auf die Hochdruckkristallisation aus Gläsern häufig vorkommender Geomaterialien beruhen.
Alle drei Projekte laufen über zwei Jahre. Damit konnte die F.O.M. in diesem Jahr bereits für sieben neue Projekte Fördermittel des IGF-Programms in die innovationsorientierten Forschungsaktivitäten der von ihr begleiteten Branchen und Anwendungsfelder lenken. Das BMWK trägt 100 % der Forschungskosten für diese Projekte. Die Deckung der Administrationskosten aller IGF-geförderten Projekte wird von der nutznießenden Industrie erwartet. Die F.O.M. stellt als verantwortlicher Betreiber der IGF-Projekte in den Bereichen Optik, Photonik, Labor- und Medizintechnik einen umfangreichen Technologietransfer in die Industrie sicher.
Möchten auch Sie die Durchführung der laufenden Projektvorhaben durch Ihre Teilnahme im projektbegleitenden Industrieausschuss oder durch einen freiwilligen Beitrag zur Deckung der Administrationskosten der F.O.M.-betriebenen industriellen Gemeinschaftsforschung unterstützen, lassen wir Ihnen gerne weitere Informationen zukommen und freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme.