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12.06.2023

Demonstratoraufbau für schonendere und gezieltere Behandlungsmöglichkeit von Glaskörpertrübungen erstellt

Grundlage für nichtinvasive, augenärztliche Therapie im erfolgreich abgeschlossenen IGF-Projekt "XFloater" geschaffen

Demonstratoraufbau für schonendere und gezieltere Behandlungsmöglichkeit von Glaskörpertrübungen erstellt

Bei der Laser-Vitreolyse als bislang einzige nichtinvasive, augenheilkundliche Lasertherapie kommt es durch den hohen Energieeintrag häufig zu Komplikationen bei der Behandlung von Glaskörpertrübungen - auch "Mouches volantes" oder Vitreous Floaters" genannt. Bisher mangelte es an einem unfassenden Verständnis bezüglich aller Vorgänge bei der Laser-Vitreolyse sowie bezüglich der bei der Behandlung erforderlichen Parameterräume.

Die Wissenschaftler des Laser Zentrums Hannover (LZH) schufen mit ihrer experimentellen Forschung in dem 33-monatigen IGF-Projekt "Mouches volantes: OCT-Erfassung und UKP-Laser Therapie" (XFloater) eine Basis für eine effektivere und behutsamere Behandlung von Glaskörpertrübungen mit moderner, ultrakurz gepulster Laserstrahlung (UKP-Laser) mit vergleichbaren Erfolgen wie bei der konventionellen, chirurgischen Vitrektomie mit zusätzlich verringerten gesundheitlichen Risiken. Das Demonstratormodell ermöglicht die Wiedergabe der mittels optischer Kohärenztomatografie (OCT) erfasste 3D-Struktur eines additiv gefertigten Silikonauges, Identifizierung und Lokalisierung der Floater sowie perspektivisch ein automatisches Anfahren der Floater und, sofern gewünscht, die automatisierte Aktivierung und Deaktivierung des Laserstrahls. Bereits bei Pulsenergien ab 10 µJ und Pulsraten von 500 kHz konnte der Abbau von Floatern nachgewiesen werden. Aufgrund der vermuteten geringeren mechanischen Beanspruchung der Floater-Umgebung während der Behandlung könnten auch Trübungen in geringeren Entfernungen zu sensiblen Strukturen des Auges therapiert werden. Zum jetzigen Zeitpunkt sind jedoch die durch UKP-Laserstrahlung erzeugten nicht-lineraren Effekte sowie deren Folgen noch nicht ausreichend erfasst.

Mit dem in diesem Projekt erarbeiteten Aufbau können Funktionen, insbesondere des OCTs, nach wenigen technischen Anpassungen in existierende Lasersysteme zur Untersuchung von Teilen des Auges integriert werden, um zusätzlich Floater-Behandlungen zu ermöglichen. Zudem kann ein OCT (mit den erarbeiteten Parametern) mit bereits eingesetzten Systemen der Laser-Vitreolyse für eine sicherere Floater-Behandlung kombiniert werden. Während der Arbeiten an der Thematik der Floater-Behandlung kamen weitere, grundlegende Fragen auf, die zu ergründen es weiterer Forschung bedarf, was auch durch die in das Projekt eingebundene Studie bestätigt wurde.

Die F.O.M. hat für dieses Projekt IGF-Fördermittel in Höhe von 249.714 Euro eingeworben, die zu 100 % an das LZH weitergeleitet wurde. Das Projekt wurde durch das BMWK aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.

Ausführliche Informationen zu diesem erfolgreich abgeschlossenen Projekt finden Sie auf der Projektwebseite und in der Erfolgsnote.