Die Rückläufe einer im Sommer 2016 publizierten Umfrage zu den Innovationsinteressen der von der F.O.M. und SPECTARIS betreuten Industriebranchen wurden im Herbst zu Themen kondensiert, die sich vorwettbewerblich signifikant weiterbringen lassen. Zwei der Themen wurden in Workshops auf der F.O.M.-Konferenz am 02.11.2016 aufgegriffen und mit interessierten Unternehmen und ausgesuchten Forschungsinstituten diskutiert. Beide Workshops führten zu dem Vorhaben, die Innovationsideen in IGF-Projekte überzuführen.
Die Innovationsidee "3D-Druck von Rezeptbrillengläsern mit kratzfesten Hartschichtsystemen" befasst sich mit einem potentiellen Übertrag additiver Fertigungsmethoden in die industrielle Brillenglasfertigung und -beschichtung, sodass Qualität verbessert und Fertigungsprozesse schneller und günstiger gestaltet werden können. Wissenschaftler der Fraunhofer-Institute IOF, IAP und ISC möchten nun in Begleitung verschiedener Unternehmen die Thematik angehen. Dabei sollen die Entwicklung und Charakterisierung druckfähiger Polymere in optischer Qualität und die Entwicklung von geeigneten Druckverfahren, die qualitativ hochwerte optische Flächen ergeben, im Mittelpunkt stehen. Weiterhin ist eine potentielle Erzeugung definierter Brechzahlgradienten eine der zentralen Fragestellungen.
Die Innovationsidee "Steuerung von Therapieverläufen mithilfe von Neurofeedback" will aus dem Potential einer simultanen Erfassung und Sammlung von Daten verschiedener medizinischer Parameter (z. B. EEG-Signale, Oberflächen-EMG, Atmungsbewegungssignale, ggf. Sauerstoffpartialdruck etc.) schöpfen, um bei künstlicher Beatmung von Patienten Lungenschädigungen durch asynchrone Gegenatmung zu vermeiden. Ein konkretes (erstes) erreichbares Ziel eines IGF-Projektvorhabens kann die Korrelation und anschließende multivariante Datenanalyse sein. In einem möglichen anschließenden Projekt kann ein Algorithmus zur Ventilatoransteuerung Projektziel sein. Das Projektvorhaben wird durch die Klinik für Anästhesiologie der Charité Berlin und die Neurotechnologie-Gruppe der Technischen Universität Berlin bearbeitet werden.