Die derzeitige Herstellung von Transparentkeramiken aus kristallinen Pulvern erfordert diverse zeit- und energieaufwendige sowie kostenintensive Prozessschritte zur defektvermeidenden Formgebung und Sinterverdichtung. Das Projektziel von TransCeram ist die Entwicklung eines innovativen Herstellungsverfahrens zur vereinfachten maßgeschneiderten Produktion hochtransparenter und mechanisch höchst beanspruchbarer nanokristalliner Keramiken, z. B. für medizintechnische oder aeronautische Anwendungen.
Dazu wollen Wissenschaftler der Christian-Albrecht-Universität zu Kiel, des Fraunhofer-Instituts für Keramische Technologien und Systeme IKTS und des Fraunhofer-Instituts für Silicatforschung ISC ein Verfahren entwickeln, welches auf der Hochdruckkristallisation aus Glaszylinder häufig vorkommender Geomaterialien beruht. Hierfür werden Drücke von 1 – 5 GPa, abhängig von der für die spätere Anwendung notwendigen Keramikstruktur (Korngröße und Korngefüge), aufgebracht.
Gelingt dieses Vorhaben, können bald hochtransparente Keramiken mit Durchmessern bis zu 1 cm und einer einzigartigen Kombination aus Härte und Bruchfestigkeit realisiert werden.
Für das zweijährige Projekt sollen Fördermittel des Programms "Industrielle Gemeinschaftsforschung" (IGF) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) eingeworben werden. Die Administrationskosten sind von der Industrie zu tragen. Ein umfangreicher Technologietransfer wird von der Forschungsvereinigung Feinmechanik, Optik und Medizintechnik (F.O.M.) sichergestellt, die das Projekt durchführt.
Der Projektantrag soll spätestens im Herbst 2021 bei der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen (AiF) zur Begutachtung eingereicht werden. Bei einer ausreichend positiven Bewertung und hinreichendem Interesse der Industrie kann das Projekt im ersten Quartal 2022 starten – vorausgesetzt, die Ende des Jahres auslaufende IGF-Richtlinie wird verlängert.
Falls Sie an einer Teilnahme am projektbegleitenden Ausschuss des Vorhabens interessiert sind oder die IGF-Forschung der F.O.M. durch einen freiwilligen Förderbeitrag unterstützen möchten, freuen wir uns auf Ihre Kontaktaufnahme und lassen Ihnen gerne weitere Informationen zukommen.