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14.12.2015

Positive Begutachtung für zwei IGF-Projekte der F.O.M.

I
Für die Fertigung großer, konvexer asphärischer Präzisionsoptiken oder Freiformflächen steht zur Zeit keine zufriedenstellende Methode zur Linsenvermessung zur Verfügung. Ziel des von Prof. Dr.-Ing. Rolf Rascher von der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) und Christof Pruß vom Institut für Technische Optik (ITO) der Universität Stuttgart geleiteten Projekts "TWI-Stitch" ist die Entwicklung und Einführung einer erweiterten Messtechnik, die für neue und innovative Produkte von z. B. lichtstarken Optiksystemen für die Fernerkundung und Hochenergieoptiken angewendet werden kann. Hierfür soll nun ein speziell angepasstes Tilted Wave Interferometer, welches nahezu beliebige Formen vermessen kann, mit einem modernen Stitching Algorithmus kombiniert werden.

Mit sehr guten 33 (von 40) Punkten bewerteten die Gutachter der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen (AiF) den Projektantrag. Die Forschung wird mit über EUR 440.000 im Rahmen des Programms der Industriellen Gemeinschaftsforschung gefördert.

Während der Projektlaufzeit stellt das Unternehmen Mahr GmbH ein Tilted Wave Interferometer zur Verfügung. Nach Abschluss der notwendigen Vorarbeiten zur Bereitstellung dieses Großgeräts soll das zweijährige Projekt am 01.06.2016 an den Start gehen.

II
Das Phasenkontrast-Verfahren ist eines der wichtigsten mikroskopischen Verfahren zur Sichtbarmachung transparenter, unangefärbter Zellen. In Mikrotiterplatten, dem Standardgefäß für Zellkulturen, versagt das Verfahren jedoch aufgrund der Oberflächenwölbung des Nährmediums im Randbereich der Wells. Durch diesen Randeffekt kann ein Großteil der Zellen nicht untersucht werden. Ziel des von Niels König vom Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie IPT in Aachen geleiteten Projekts "APERITIf" ist die vollständige Wiederherstellung des Phasenkontrasts durch eine automatische optische Kompensation der unerwünschten Flüssigkeitslinse. Dies geschieht durch Algorithmen und adaptive optische Elemente.

Mit ebenfalls sehr guten 34 (von 40) Punkten bewerteten die AiF-Gutachter diesen Projektantrag. Die Forschung wird über zwei Jahre mit insgesamt über EUR 180.000 im Rahmen des Programms der Industriellen Gemeinschaftsforschung gefördert. Das Projekt wird voraussichtlich am 01.04.2016 starten.
 

Die beiden Forschungsvorhaben werden von starken projektbegleitenden Industrieausschüssen unterstützt und beraten: TWI-Stitch von sieben KMU und einem größeren Unternehmen und APERITIf von acht KMU und fünf größeren Unternehmen. Dies garantiert eine optimale Innovationsschöpfung.

Bei Interesse besteht noch die Möglichkeit, ein Mitglied dieser Projektausschüsse zu werden. Wir freuen wir uns auf Ihre Kontaktaufnahme und lassen Ihnen gerne weitere Informationen zukommen.