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17.04.2018

IGF und ZIM sichern Wettbewerbsfähigkeit und Produktivität der deutschen Wirtschaft

Das Institut für Innovation und Technik (iit) untersuchte im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) die "Entstehung und Verbreitung thematischer Trends in der technologieoffenen Förderung" und kam zu beeindruckenden Ergebnissen:

Die Trendanalyse macht deutlich, dass die themenoffene Förderung in den beiden mittelstandsorientierten Förderprogrammen des BMWi, dem vorwettbewerblichen Programm "Industrielle Gemeinschaftsforschung" (IGF) und dem marktnahen "Zentralen Innovationsprogramm Mittelstand" (ZIM), eine erhebliche Breite an unterschiedlichen Innovationsschwerpunkten abdeckt, in denen eine Vielzahl technologischer Einzeltrends identifiziert werden konnte.
 

  • 20 % der IGF-Trends und knapp 23 % der ZIM-Trends können als Trendnutzer verstanden werden, deren Einzeltrends auf bereits laufenden Fachdiskussionen aufbauen. Die beteiligten Unternehmen dieser marktnahen und anwendungsorientierten Projekte nutzen die beiden Programme stark zur Absorption existierender Technologietrends. Dabei resultiert eine Diffusion von technologischen Lösungen in neue Anwendungsfelder und Anwendergruppen, was als Trendverbreiterung verstanden werden kann. Im Zuge der Trendverbreiterungen wiederum werden KMU an neue Trends herangeführt, was auch zu Produktivitätssteigerungen beitragen kann.

  • 60 % der identifizierten IGF-Trends und 66 % der ZIM-Trends entwickeln sich zeitlich parallel zu den zugehörigen Fachdiskussionen. Die trendbegleitenden Projekte dieser Gruppe können als Trendbeschleuniger verstanden werden, die parallel zur Entwicklung neuer technologischer Lösungen  bereits die Umsetzung neuer Technologien in die Anwendung vorbereiten und damit eine schnelle Absorption von Forschungsergebnissen durch KMU und deren wirtschaftliche Umsetzung garantieren. In diesem Sinne, schlussfolgert das iit, ist die technologieoffene Förderung der untersuchten Programme IGF und ZIM ein wichtiger Transmissionsriemen im deutschen Innovationssystem.

  • 22 % der IGF-Projekte und knapp 10 % der ZIM-Projekte fungieren als Trendsetter; sie gehen entsprechenden Diskussionen in der Fachcommunity nachweislich voraus und generieren die in der Folge zu beobachtenden Trends.

  • Einige der zu beobachtenden Trends spiegeln sich nur teilweise in einer breiten, öffentlichen Diskussion wieder. Ihr Aufgreifen öffnet typischerweise "hidden champions" lohnenswerte Nischen.

  • Die technologieoffene Förderung unterstützt interdisziplinäre Teambildung und damit die Diffusion von Lösungen in neue Anwendungsfelder. Dort wirken "cross-sektorale" Kooperationen häufig als Trendauslöser oder stellen zumindest einen wichtigen Mechanismus der Trendausbreitung dar.

  • Die inter- und transdisziplinäre Zusammenarbeit ermöglicht die Diffusion von Erkenntnissen aus stärker grundlagenorientierter Forschung in Anwendungsszenarien, die insbesondere von stark kundenorientierten KMU getragen werden.

FAZIT

Im Rahmen der Studie ließen sich zentrale Alleinstellungsmerkmale der technologieoffenen Förderung identifizieren. Diese sorgen insbesondere durch Kooperationen für eine schnelle Ausbreitung von Trends aus der Grundlagenforschung in die Breite der anwendungsnahen Forschung sowie über unterschiedliche Anwendungsfelder hinweg. Damit wird die Zielgruppe der KMU als eine der zentralen Säulen des deutschen Innovationssystems in der Breite gestärkt und die Wettbewerbsfähigkeit und Produktivität der deutschen Volkswirtschaft perspektivisch gesichert.