3D-Zellkulturen stellen eine fortschrittliche Alternative zu klassischen 2D-Zellkulturen dar, allerdings ist ihre Visualisierung bisher zeitaufwändig und zerstörend. Aachener Experten auf dem Gebiet der optischen Kohärenztomographie wollen eine Messbereichsverdoppelung für eine Weiterentwicklung nutzen. In dem Forschungsvorhaben "Axial registrierte OCT für die in-vitro-Darstellung von großen 3D-Zellkulturen" soll nun eine nichtinvasive und schnelle Bildgebung von 3D-Zellkulturen mit einem Durchmesser von mehr als 1 mm mittels optischer Kohärenztomographie (OCT) entwickelt werden.
Dazu wollen Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnologie IPT eine effektive Messbereichsverdoppelung durch zu parallelisierende Messungen eines OCT-Systems mit zwei separaten Messarmen erreichen. Ein Algorithmus soll beide Datensätze zu einem großen Volumendatensatz zusammenführen und die Messzeit minimieren.
Gelingt dieses Vorhaben, können bald die in der Entwicklung von Anti-Krebs-Medikamenten eingesetzten Spheroide und sich insbesondere für die Erforschung von krankheitsspezifischen Entwicklungs- oder Funktionsstörungen eignende Organoide in der Onkologie und Pathologie herangezogen werden.
Für das zweijährige Projekt sollen Fördermittel des Programms "Industrielle Gemeinschaftsforschung" (IGF) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) eingeworben werden. Die Administrationskosten sind von der Industrie zu tragen. Ein umfangreicher Technologietransfer wird von der Forschungsvereinigung Feinmechanik, Optik und Medizintechnik (F.O.M.; www.forschung-fom.de) sichergestellt, die das Projekt durchführt.
Der Projektantrag soll spätestens im Herbst 2021 bei der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen (AiF) zur Begutachtung eingereicht werden. Bei einer ausreichend positiven Bewertung und hinreichendem Interesse der Industrie kann das Projekt im ersten Quartal 2022 starten – vorausgesetzt, die Ende des Jahres auslaufende IGF-Richtlinie wird verlängert.
Falls Sie an einer Teilnahme am projektbegleitenden Ausschuss des Vorhabens interessiert sind oder die IGF-Forschung der F.O.M. durch einen freiwilligen Förderbeitrag unterstützen möchten, freuen wir uns auf Ihre Kontaktaufnahme und lassen Ihnen gerne weitere Informationen zukommen.
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